Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Annie - Dog-Freelancing

Während mich Hundefreundinnen immer mal fragten, ob ich denn schon ordentlich vorbereitet sei auf diesen besonderen Neuzugang, überlegte ich ein wenig schuldbewusst, ob ich für solche Aufgaben einfach nur viel zu "cool" geworden war oder die mangelnde Vorbereitung von Pampers, Bodys, Baggy und Rollstuhl ganz einfach meinem angeborenen Phlegmatismus zuzuschreiben waren. Ich denke, der Unterschied zu früher besteht einfach darin, dass ich mich heute von niemandem mehr verrückt machen lasse. Ich wollte Annie sehen, anfassen, ihre Energie spüren und JA, natürlich auch ihre wahre "Größe" und ihren momentanen (Lauf-)zustand mit eigenen Augen begutachten, bevor ich irgendwelche Anschaffungen tätige. Einige Vorstellungen jedoch hatte ich schon davon, wie der Hoffnung auf voll funktionstüchtige Hinterbeinchen behandlungstechnisch beizukommen wäre und natürlich hatte ich längst mit Annie gesprochen - immerhin bin ich ja Tierkommunikatorin ;) Ich hatte erfahren, woher sie kam, wie sie früher lebte und was ihr zugestoßen war. In unserem ersten Gespräch wurde klar, welch starke Persönlichkeit Annie ist und wie unvoreingenommen sie dennoch ihrem neuen Leben gegenüber steht. Sie war bereit, sich auf alles einzulassen, was ihr gut tat - und damit waren wir schon zu zweit :)

Annie erzählt mir in unserem ersten Gespräch, dass sie bei einem jungen Ehepaar gewohnt hatte. Die Frau zeigte sie mir mit einem sehr dicken Bauch und offenbar schienen sich diese beiden Menschen permanent zu streiten. "Früher war ich das Baby", sagte Annie, "... aber dann, als sie selbst eins bekam, fand niemand mehr Beachtung für mich. Sie stritten und schrien sich in einem fort an. Es war egal, ob ich da war oder nicht, also bin ich spazieren gegangen." Auf einem ihrer "Spaziergänge" (Alleingänge) ist Annie in die Fänge eines Betrunkenen geraten, der versuchte, sie zu erschlagen. Annie sagte, sie konnte noch laufen und sich in Sicherheit bringen, doch mehr weiß sie von diesem Tag nicht mehr. Sie fand sich "in einem Käfig wieder" und um sie herum "war es furchtbar laut". Von da ab saß sie also in der Perrera, und eine Zeit lang dachte sie auch noch, sie würde von ihrer "Mama" wieder abgeholt werden. Bis ihr klar wurde, dass die ohnehin ganz andere Probleme hatte - auch vorher schon.

Als ich Annie am Flughafen abholte und wir, zu viert (glaub ich)  - neugierig auf ihre Reaktion - zu ihrer Tasche schauten, steckte sie ihren Kopf direkt zurück in die Flugtasche. Wenn ich euch nicht sehe, seht ihr mich auch nicht! - schien sie zu meinen. Als ich aber in genau diese Tasche den Satz sagte "Hallo Annie, ich bin deine neue Mamaa!" schnippte ihr Köpfchen aus der Luke und ich bekam umgehend ein Küsschen.

Die Heimfahrt verbrachte Annie auf meinem Schoß und mir wurde klar, wie sanft und zerbrechlich das System dieser trotzdem sehr selbstbestimmten kleinen Lady ist . Bei Annie würde - sowohl in der Form der Behandlungen, als auch bei jeglicher stofflicher Medikation - weniger mehr sein.

Und so gestaltete sich Annie's erste energetische Behandlung mit den Formstrahlern auch: sie hielt keine Sekunde lang ruhig!  Annie reagiert unheimlich sensibel auf die Strahlung und zunächst behandelte ich also ihr Foto, während ich sie im Arm hielt. Das ging gut.
Am zweiten Tag lag sie schon direkt vor mir auf dem Kissen, als sie nur ahnen konnte, was ich als nächstes vor habe. Ich habe schon einige Tiere direkt einschlafen sehen unter der Behandlung, manche drehen sich auch zurecht oder ich sehe, wie sie ein, zwei mal ganz tief durchatmen. Annie's Körperchen aber zuckt wie verrückt, und zwar genau an der Lendenwirbelsäule. Sie bleibt dabei dennoch ganz ruhig liegen und - genießt.
Inzwischen bekommt sie 2 Behandlungen pro Tag, mit verschiedenen Formstrahlern.

Nun, nach einer Woche mit Annie, sind ein paar nicht getätigte Vorbereitungen nachbereitet. Wir haben Pampers im Haus :) Nämlich genau deshalb, weil ein inkontinenter Hund gerade dann los pullert, wenn man frisch angezogen mit ihm auf dem Arm zur Haustür hinaus und ins Auto will. Und das natürlich NACHDEM man noch mal draußen war! Und auch, weil so eine kleine Lady während eines Fernsehabends OHNE Windel 3 mal die Unterlage voll pullert (inklusive meiner angrenzenden Beine etc....) und MIT Windel gar kein Mal!
Und weil man, wenn man einen noch nicht laufen könnenden Hund auf dem Arm hinaus in den Garten trägt und nebenbei zum Rudel sagt "So, jetzt macht noch mal schön Pipi!" damit rechnen muss, dass der Arm postwendend WARM wird. Natürlich! Pipi machen ansagen erst, wenn der Hund schon UNTEN sitzt! Das alles lernt man in der ersten Woche. Auch welche Größe Windeln überhaupt passen und dass der Body oben drüber die Größe 54 haben muss. Und man lernt auch, dass ein Angemafft Werden abends auf der Couch einfach nur heißen könnte: Trag mich zum Trinknapf, ich hab Durst!
Und irgendwie fühlt sich Annie nach einer Woche an, als sei sie immer schon hier. Auch das bringt sie uns mit einem Augenzwinkern bei.

Betty 17.12.2015, 18.38

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Ute Friese

Klasse beschrieben, vielen dank und ganz viele Küsschen für Annie.

vom 18.12.2015, 00.09
Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)