Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Im nächsten Leben sehen wir uns wieder...

Tommy_13_Jahre_alt.jpg
Wie oft habe ich schon gelesen: "nach langer schwerer Krankheit nehmen wir nun Abschied von unserer/unserem..."
Ja, im Grunde könnte man das auch für Tommy schreiben.
Am Anfang des Endes nimmt man das alles noch gar nicht so wahr. Das wird schon wieder. Gut, er ist 13, aber er ist doch zäh! Und ein Kämpfer! Warum sollte er nicht 16 werden? Oder 18? Man schiebt Dauerdurchfall ebenso milde und gleichzeitig ängstlich lächeld als Indiz für den beginnenden Verfall beiseite wie die Tatsache, dass es ausschließlich eines einzigen, ganz bestimmten, nur beim Tierarzt erhältlichen Futters bedarf, um den vielgeliebten Dickkopf im Hause zu ernähren. Was anderes darf er nicht... will er auch nicht mehr. Die früher so erstrebten und erbettelten Leckerlies scheinen mehr Bauchweh zu verursachen, als er gewillt ist, mir zu zeigen. Überhaupt ist er nicht gewillt, mir Schmerzen zu zeigen... möglichst nicht jedenfalls. Er hat eine Position zu verlieren. Ältester Kater. Wunschkind. Bestimmer im Haus. Wer gibt die denn schon gern auf. Nur nachts, wenn alles still ist und die Welt und der Rest der Katzenfamilie längst in tiefen Schlaf gesunken ist, gibt mir mein Schlafpartner auf dem Kopfkissen neben mir zu verstehen, dass es ihm im Augenblick gerade nicht so gut geht. Eigentlich will er das nicht. Aber wenn du 13 Jahre lang zusammen lebst und nebeneinander schläfst... wie willst du da noch was verbergen. Nach vielen Untersuchungen, einer Woche Krankenhausaufenthalt, die trotz üblicher Tommy-Diskussionen stattfinden mußte, weil nur noch ein Tropf seinen völlig desolaten Zustand aufbessern konnte; dem anschließenden Abholen eines wesentlich aufgepäppelten, endlich ohne Durchfall zu existieren scheinenden Katers dachte ich, wir wären dem Sensenmann noch einmal von der Schippe gesprungen.
Eine Woche durfte Tommy noch zu Hause leben. Mit all den geliebten Tommy-Diskussionen, Tommy-Anweisungen, Tommy-Forderungen... Tür auf, Tür zu... raus, rein... Schäl' mir ein Stück Gurke! Ach nein, ich will doch lieber nur Wasser aus dem Wasserhahn... Jede Nacht wird zur Wachnacht, weil du automatisch deinen Kopf hebst, wenn Kopfkissennachbar das Bett verläßt - wo will er denn jetzt hin? - und wach bleibst, bis das leichte Beben neben dir sagt, dass er wieder da ist. Und ein seltsamer Geruch um deine Nase weht, weil ER gerade ins Klo'chen gemacht hat. Oder davor. Oder daneben. Je nachdem, wie unangenehm ihm selbst das gerade war.
Kurze Zeit aus der Klinik kam ein heftiger Schnupfen dazu. Wieder liegst du wach. Neben dir röchelt "dein Kind" und du versuchst ihm zu erklären, dass er versuchen soll, durch das Mäulchen zu atmen. Wieder ein Gang zum Doc. Wir bewegen uns in einem Kreis. Prednisolon schiebt seine Krankheit auf - und setzt gleichzeitig das Immunsystem herunter. Bei schlechter Allgemeinverfassung kein guter Partner, das Medikament. Er hat aufgehört, große Diskussionen mit mir zu führen. Die Schleimhäute sind angegriffen und weiß wie schnee. WIE er lebt und wieviele Schmerzen er hat, weiß niemand. Ich muss eine Entscheidung fällen. Ohne Egoismus. Sozusagen mit "Herz und Verstand". Ich dachte, ich würde das alles niemals schaffen. Entscheiden. Und dann noch dabei bleiben! Es geht. Es geht viel besser als gehen. Nach 13 Jahren kannst du nicht gehen. Nicht in dieser letzten Stunde.
Vorgestern habe ich ihn begraben. Vor den Koniferen. Ein schöner Platz, finde ich.

Und im nächsten Leben sehen wir uns wieder .... ganz bestimmt.

Und weil die Seite CatsAndCandles heißt... guckst du hier:

http://www.gratefulness.org/candles/message.cfm?l=ger&cid=3335036

Betty 09.05.2007, 21.21

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Babette

Oh Betty, das tut mir entsetzlich leid!

***
Wenn Ihr mich sucht,
sucht mich in Euren Herzen.

Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
bin ich immer bei Euch.

***

Alles Liebe,
Babette

vom 12.05.2007, 17.01
Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)