Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Lebenseinschätzungen

Immer mal wieder werde ich mit den Lebenseinschätzungen "anderer Leute" konfrontiert. Alsoo... mit der Einschätzung MEINES Lebens von anderen Leuten. Sehr gern opfern sich dafür nahestehende Verwandte (z. B. Mütter oder sonstige), die es im Grunde ja nur gut mit mir meinen, und die (leider) nicht umhin kommen, den einen oder anderen sie plagenden Gedanken in Worte, ganze Sätze oder auch nur zeichensprachliche Hinweise zu kleiden. So ist beispielsweise eine in fürsorglichem mündlichen Vortrag eingebaute schnelle rechts-links-Bewegung der flachen Hand vor der Stirn ein mich an Kindertage erinnernder Hinweis dafür, dass jemand offensichtlich versucht mir darzustellen, ich unterläge einem gewissen Realitätsverlust - oder mit Kinderworten: ich sei bissi pläm pläm. Nun stürzt einen eine solche Bekundung, wenn man sie in regelmäßigen Abständen wohldosiert wieder erlebt, nicht mehr gleich in eine tiefe Depression. Zumal sich die Sorge um meinen Geisteszustand in aller Regel ja grundsätzlich auf die Anzahl meiner vierbeinigen Familienmitglieder bezieht - was wiederum in engen kausalen Zusammenhang mit der Ermangelung an zweibeinigen Familienmitgliedern gebracht wird, und aus dieser Tatsache lässt sich der Umkehrschluss natürlich ganz leicht ableiten, denn wer so viele Vierbeiner hat, "bekommt" ja auch kein Zeibein mehr "ab".
Nun klingen "5 Katzen und ein Hund" wirklich an bestimmten sprachlichen Einsatzorten ein bisschen asozial... beispielsweise im Zusammenhang mit einer Bewerbung für eine neue Wohnung, oder bei der Aussage im Bewerbungsgespräch, dass man - im Grunde als lediger Mensch völlig unabhängig - jederzeit bereit und willens ist, Überstunden zu leisten, vorausgesetzt der kleine Yorkie darf mit ins Büro :-) Aber wieso um Gottes Willen ist es denn so abwägig, dass jemand... also ich..., der keine Partnerschaft führt und keine Kinder hat, genügend Zeit und Liebe für mehrere Vierbeiner aufbringt - und das auch noch SO WILL? Ich meine, natürlich habe ich mir die meisten Tiere NICHT ausgesucht, aber ich bin ja doch so geistesgegenwärtig, auch NEIN sagen zu können. Auch weiß ich, dass ich nicht die ganze arme Tierwelt retten kann, sonst hätten sich in den vergangenen 16 Jahren, in denen ich Selbstbestimmung über die Tierhaltung erlangt habe, sicher schon einige mehr angesammelt. Wieso muss man denn automatisch ein menschliches Defizit haben, wenn man sich mit mehr als 2 Katzen umgibt? Und warum hat denn die Aussage "du könntest alles viel einfacher haben..." für viele Menschen eine solche Allgemeingültigkeit? Ohh ja, man kann viel einfacher verreisen, man kann sich Geld für Futter, Streu und Tierarzt sparen (und dafür vielleicht z. B. lieber rauchen oder so?), und wenn man nach Hause kommt, sieht garantiert alles noch genau so aus, wie zu dem Zeitpunkt, als man gegangen ist.
Stimmt, manchmal, ungefähr 2 Tage im Jahr, hätte ich das gern.
Die restlichen 363 Tage bin ich sehr sehr froh darüber, DASS ich VER--Rückt bin :-)

Und die Knitterfaltenstirn meiner nahestehenden Verwandten (z.B. Mutter oder sonstige ;-), die besorgt in die Zukunft der Katzen-Betty-Hexe mit 30 im Hause lebenden Katzen schaut, obwohl sie das dann rein alterstechnisch wahrscheinlich gar nicht mehr erleben würde, beschaue ich mit einem milden Lächeln.
 

Betty 27.06.2008, 15.32

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Monika

Oh, wie schön hast Du das geschrieben, am liebsten würde ich es mir kopieren und mal rund in der Verwandschaft verteilen.

Ja, auch bei uns heisst es milde vorwurfsvoll lächelnd : Nu lass mal Moni&Uwe so leben wie sie es wollen, haben sie sich ja selbst so ausgesucht.

Und wir sehen die Blicke, wenn andere über den Innenhof gehen und sich wundern das hier keine traumhafte Toskanalandschaft nachgebildet ist sondern 10 Gänse leben, in ihren 6 Badewannen planschen und überall Reste ihrer Hinterlassenschaften sind. Nein bei uns kann man nicht barfuß laufen !

Und die Katzenschlafplätze nehm ich kurz vorher vom Tisch und trotz viel Putzerei gibt es hier immer Katzenhaare.

Die ach so guten Teakholzsonnenliegen zeigen Nagespuren von Schafszähnen und beim Grillen gesellen sich gern die Hühner in unsere Nähe, da sie ja wissen das es IMMER extra Brotschreiben für sie gibt.

Nein, auch wir wollen nicht anders leben, ok das Zweibein hab ich mir glücklicherweise bereits mit 21 Jahren geangelt und weil wir beide aus einem Holz sind und nach 24 Jahre Ehe immer noch täglich an einer Strangseite ziehen klappt es auch.

Aber auch ohne Zweibein an meiner Seite, nie nie nie würde ich auf die Tiere verzichten um stattdessen Urlaub auf Irgendwo zu machen oder mir mehr von Irgendwas zu kaufen ....

Nachts im Halbschlaf die Hände suchend ausstrecken und ein warmes Fellchen finden, das sich dann noch genüßlicher rankuschelt - DAS IST DER HIMMEL AUF ERDEN !!!

Bleib so wie Du bist, in 20 Jahren bilden wir tierverrückten eine Alters WG ! Was hälst Du davon ???

:streicheln: :streicheln: :streicheln: :streicheln:

Monika

vom 03.07.2008, 19.44
Antwort von Betty:

Ach Monika, die Alters-WG ist gedanklich gesehen ein schönes Projekt :-) Nur leider können sich alte Katzen-Kräuter-Hexen dann meist wirklich mit niemandem mehr arrangieren - außer ihren Vierbeinern ;-) Aber nein, ich will nicht pessimistisch sein. Wer sagt denn, dass ich es ewig bleiben werde... ?

LG
Betty


3. von Chatty

Zum ersten denke ich, geht es niemanden etwas an, wieviel Tiere und welche Tiere Du in Deiner Wohnung aufnimmst und mit Dir leben lässt ...

Zum zweiten ist die Versorung der Tiere ja über Dich gesichert, Deine Tiere fressen sich ja nicht durch die Nachbarschaft ... leeren dort die aus Tierliebe hingestellten Pötte ...

Des weiteren ist Deine Zeit in erster Linie wohl für Deine Tiere und es bleiben aufgrund dieser Tiere nicht Kinder oder ein Mann auf der Strecke.

Sicher könnte man mit dem Geld, was man für die Tiere ausgibt, etliche andere Dinge tun ... aber wie gesagt - "könnte" - man/frau muss nicht.

Ich hatte seinerzeit 3 Hunde, 1 Katze, 1 Meerschwein und habe mich nebenher um das Pony auf der Weide gekümmert, welches dort "abgestellt" worden war - Futter, Wasser und Heu gabs vom Besitzer nicht - LUXUS ... da gabs noch andere Ungeheuerlichkeiten ... und auch mich nannte man "verrückt" - sich für fremde Viehcher einzusetzen!

... und verrückt bin ich immer noch. Wenn ich Grund und Geld hätte, würden bei mir etliche Hunde und Katzen rumlaufen, aber nicht nur diese ...

Leider geht es nicht ...

Eine meiner früheren Nachbarinnen hatte ein freistehendes Einfamilienhaus - 200 qm Wohnfläche - Riesengarten ... das Grundstück wurde für ca. 40 Katzen regelrecht "sicher" gemacht - in allen Zimmern des Hauses wohnten Katzen ... auch sie und ihr Mann wurden belächelt.

Menschen, die sich der Tiere annehmen, gerne mit Tieren zusammenleben - stellenweise sicher noch lieber als mit Menschen, wird es immer wieder geben und ich weiss, dass nichts ehrlicher ist, als die Liebe eines Tieres ...

Mach Dein Ding, tu das, was Du glaubst, tun zu müssen ... und lass Dir die Liebe zu den Tieren nicht ausreden oder in Frage stellen ... es ist schon ok so.

Lieber ein wenig Plemplem und total sympathisch als normal und ein riesengroßes Ar*loch!!

Lass sie doch reden und denken was sie wollen - Du tust es doch auch!!! :-)

LG an Dich - Chatty :streicheln:

vom 27.06.2008, 17.10
2. von CeKaDo

Suspekt sind mir Menschen, die das Wohl aller Tiere über das der Menschen stellen. Insbesondere solche Leute, die sich nur noch und ausschließlich mit Tieren umgeben und andere Menschen verachten, weil sie vom Leben irgendwie enttäuscht wurden. Dieser Typ Tierhalter und / oder -schützer, der zumeist auch äußerst aggressiv gegen andere Tierhalter vorgeht, ist mir unheimlich.

Wer sich allerdings mit den Viechern (ich nennen meine manchmal so *g*) umgibt, weil es einfach Spaß und Freude macht, der hat ganz einfach ein hübsches Hobby, wie andere Menschen eben an Autos basteln. Wenn nebenher ein wenig Mildtätigkeit und Engagement rüberkommt, ist das umso besser. Doch niemals darf im grunde vergessen werden, daß es auch ein Leben außerhalb der Tiepflege gibt. Ein Leben mit Arbeit, sozialen Kontakten und den alltäglichen Dingen wie Abwasch, Einkauf, Telefon etc.

Und da habe ich, als langjähriger (und ebenfalls wohl meist stiller) Leser dieses Blogs schon den Eindruck, daß es bei Dir völlig "normal" abgeht. :D

vom 27.06.2008, 15.46
Antwort von Betty:

Ja, da ist viel Wahres in deinen Worten :-) Es sind wohl wie in allen Lebensbereichen immer die Extrembeispiele, die dann gern den Schluss zulassen, dass alle Tierschützer irre sind. Leider gibt es aber auch im TS viele Menschen, die ihre Profilneurosen ausleben und die teilweise - wie du schon geschrieben hast - wirklich am eigentlichen Leben nicht mehr teilnehmen. Animal Hoarding ist ein neues, aber mittlerweile anerkanntes Krankheitsbild. Und sicher ist es schwierig oder gar unmöglich für die Betroffenen, die Grenze noch zu erkennen und die Notbremse zu ziehen.
Menschen, die sich allerdings ins Zeug legen und ihre gesamte Freizeit selbstlos damit verbringen, Tiere aus schlechten Bedingungen in gute neue Zuhause zu vermitteln und an diesen Erfolgen Spaß haben, verdienen meine Anerkennung. Auch wenn die manchmal dann im Verlauf der Jahre ebenfalls seltsame Ansichten über die Tierhaltung entwickeln... Ich erwähne nur mal Tierschutzvereine, die ganz öffentlich am Sonntag Abend in der uns sicher allen bekannten Sendung Tiere.suchen.ein.Zu.hause im Fernsehen beteuern, sie würden Katzen NUR noch in Wohnungshaltung vermitteln, weil alles andere zu gefährlich sei... Nein, da komme ich als - über einige Zeitstrecken sehr aktive Tierschützerin - dann auch nicht mehr ganz mit.
Eines weiß ich aber genau, weil ich es erst kürzlichst - sozusagen gezwungenermaßen - ausprobieren mußte: es geht auch ohne Tierschutz ;-) Und ja, ich habe auch noch ein "normales" Leben, ohne stundenlange Vermittlungsgespräche, Tierabgabeverträge, Platzkontrollen... Plötzlich hatte ich richtig Freizeit :-) Ich weiß noch nicht wie lange, aber es klappt wunderbar! Und sicher täte es jedem Tierschützer gut, das von Zeit zu Zeit immer mal wieder auszuprobieren.
     


1. von Karola

Huhu,
bleib bloß wie DU bist und laß die anderen reden !!!
Es gibt immer etwas an einem anderen auszusetzten,manche baden darin :motz
Liebe Grüße eine sonst stille Leserin Deines Blogs,
Karola :ok:

vom 27.06.2008, 15.39
Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)