Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Ausgewählter Beitrag

Tierkinderleichen

Wenn man mit vielen Menschen zusammen kommt, erfährt man viele Dinge; Schönes und nicht so Schönes... und Abscheuliches.
Wenn man eine Kerzenparty hält, muß man, nachdem man Abscheuliches erfahren hat, einfach weiter machen. Die Gäste sind die Gäste. Der Kunde ist König.
Und ich, die eigentlich jemanden anschreien möchte, muß meine Maske aufsetzen... Klar, ich bin Profi... *brech*
Nicht nur ich, alle Welt hat jetzt Katzenbabies, vor allem die "Dörfler".
Oder hatte. Nur ganz kurz.
"Sie war ja kaum 1 Jahr alt, wir waren dabei und haben ihr alle gleich weg genommen..."
Wie bitte???
Eine seltsame Betäubung, die niemand wirklich mitbekommt, schwirrt durch meinen Kopf und durch mein Herz.
...alle gleich weg genommen..., ....wir waren ja dabei.....
"Ach, dann haben sie ja einen Mörder zu Hause!", hätte ich sagen w(s)ollen."
"Hat die Miez denn nicht furchtbar gesucht?", frage ich in Wirklichkeit; und nun sehen mir doch einige ein leichtes Entsetzen an.
"Nein nein, wir haben sie ihr ja GLEICH weggenommen, die hat nicht gesucht."
Mir ist zum Heulen.
Welch Trauma für diese junge Katze.
In Gedanken sehe ich meine Alice mit ihren 4 Babies, wohlbehütet im warmen Nästchen, nicht loslassen werde ich die Kinder, bis sie 12 Wochen alt sind, durchleuchtet wird jede neue Mama.
Auch ich war dabei.
Ein unglaubliches Erlebnis.
Die Kleine wollte sicher auch nicht alleine sein. Hat ihre "Eltern" gerufen. Als Geschenk dafür haben sie ihr alle weg genommen. "..und jetzt wird sie aber kastriert!" Na toll.
Nach diesem Trauma keine schlechte Idee!!!

Hinter mir schnurrt ein ganzer Korb.
Neben mir liegt zusammengerollt ein kleiner weißer Hund auf einem dicken Kissen AUF dem Schreibtisch, ja AUF dem Schreibtisch, in Augenhöhe!
Und ein schwarzer Kater liegt quer über dem Drucker.
Reinhard Mey singt: "die Würde des Schweins ist unantasbar"

Gut, ich werde oft belächelt.
Sogar von Nahestehenden.

Um nichts auf dieser Welt tausche ich diesen kleinen Frieden hier ein.

Heute Nacht bete ich für die kleine Mietz und alle anderen Dorf-Katzen, deren Jungen "verschwinden" oder die ohne Menschenliebe in Heuhaufen gebären, ständig nervös zwischen Futtersuche und Babie-Aufpassen hin und her rennen müssen.... für alle, die draußen bleiben müssen, weil Menschen keine Katzenhaare mögen; für alle Katzen dieser Welt.

Das wird ein langes Gebet.

Gute Nacht.




Betty 19.05.2004, 00.45

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Unwichtig

Du bist ein gutes Menschenkind - möge Dich Gott immer beschützen - Dich und Deine Tiere!!!

:-)

vom 09.07.2004, 19.53
2. von Nicole

Hallo Betty,

so etwas ähnliches hat mir eine Kollegin letzte Woche erzählt. Sie kommt wohl auch vom Land und der Wurf aus dem Ihre Katze stammt wurde bis auf dieses eine Katzenbaby ertränkt. Ich habe gedacht ich hör nicht richtig und hätte mich am liebsten übergeben. Als meine Kollegin (die zum Glück nur eine Krankheitsvertretung war) meine Entrüstung zu spüren bekam, war Ihre Antwort nur das dies auf dem Land "normal" wäre. Normal ist für mich etwas ganz anderes... Menschen die sowas machen haben für mich nicht alle Tassen im Schrank!!!

Liebe Grüße
Nicole

vom 19.05.2004, 15.32
Antwort von Betty:

Huhu Nicole,

das mit dem Brechreiz kann ich sehr gut verstehen!
Ich erlebe solche oder ähnliche Situationen leider immer mal wieder; nämlich immer im Frühling und im Herbst :-(
Die Katzen auf den Dörfern sind teilweise schon so "geschult", dass sie ihre Jungen wochenlang versteckt halten... in den hinterletzten Haufen der Scheune etc.
Das eigentliche Problem liegt ja aber vor allem darin, dass die Bauern ihre Kater nicht kastrieren lassen.... wozu auch? Der Nachwuchs bleibt ja bei den "anderen".
Meine zweite Katze (Katy :-) ... Gott hab sie selig...) stammte aus einer Familie meiner Berufsschul-Mitschülerin. Bei denen hat die Oma (!) immer alle Katzenbabies umgebracht. Die Katze hatte ihren letzten Wurf einfach zu gut versteckt und die Oma konnte wohl nur töten, wenn sie noch nicht die Augen auf haben..... alles sehr seltsam....
Naja, dann wurden sie vergeben und ich war EINE glückliche :-)
Danach wurde Minka endlich kastriert.
Wahrscheinlich, weil das Töten so nervig und Minka so schlau geworden war :-(

LG
Betty


1. von Ulli

Ich kanns Dir total nachfühlen, wie Du Dich gefühlt haben musst. Ich leb auch auf dem Land und da wird auch nicht anders umgegangen mit kleinen Kätzchen.

Aber weißt Du, was ich am schlimmsten fand? Meine Katze war lange krank und die Krankheit hat Unmengen an Geld gekostet. Und wo lässt man seine Sorgen aus, mit der Hoffnung, dass sie auch geteilt wird? In einer Katzen-Newsgroup. Und da wurde mir doch glatt gesagt "Ihr könnt es Euch ja leisten, so viel Geld auszugeben".

Aber hallo! Ich hätte für mein Puschelchen alles in die Wege geleitet und jeden Preis bezahlt, dass es ihr wieder gut geht. Und wenn ich nicht das Geld so schnell flüssig gehabt hätte, dann hätte ich mir die Kosten stunden lassen.

Ach, ich kann Dich so gut verstehen ;-)

Liebe Grüße von Katzenuntertan an Katzenmama, Ulli

vom 19.05.2004, 06.41
Antwort von Betty:

Hallo Ulli,

tolle Antwort, die du dort bekommen hast. Aber das war hoffentlich auch ein Ausnahmefall, wenn es sich schon um eine Katzen-Newsgroup handelt :-(

Sehr schön zu wissen, dass es mehrere Menschen gibt, die so denken wie ich :-)

Manchmal frage ich mich ja schon, ob ICH falsch bin. Scheinbar gibt es aber mehr davon ;-)))


LG
Betty


Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)