Cats And Dogs
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Annie_hinter_mir_klein.jpg

Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)


Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!


Emile Zola

 

 

 

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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Rilke

Man muss nie verzweifeln...

Aus einem Brief von RAINER MARIA RILKE an Friedrich Westhoff, im Jahre 1904... und ich bin wieder erstaunt darüber, wie wenig sich das Philosophieren an sich und die tieferen Erkenntnisse doch verändert haben...in einem ganzen Jahrhundert!
 
"Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt. –"

Betty 13.09.2012, 23.48 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Träumen...

Mir ist: ein Häuschen wär mein eigen;
vor seiner Türe säß ich spät,
wenn hinter violetten Zweigen,
bei halbverhalltem Grillengeigen
die rote Sonne sterben geht.

Wie eine Mütze grünlich-samten
steht meinem Haus das moosge Dach,
und seinen kleinen, dickumrammten
und blankverbleiten Scheiben flammten
dem Tage heiße Grüße nach.

Ich träumte, und mein Auge langte
schon nach den blassen Sternen hin, - 
vom Dorfe her ein Ave bangte,
und ein verlorner Falter schwankte
im schneeig schimmernden Jasmin.

Die müde Herde trollte trabend
vorbei, der kleine Hirte pfiff, -
und in die Hand das Haupt vergrabend,
empfand ich, wie der Feierabend
in meiner Seele Saiten griff.



Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte
Titel: Träumen
Aus: Traumgekrönt
Quelle: Digitale Drucke der UB Bielefeldt


Betty 07.12.2011, 17.03 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Heute gegen Morgen...

Heute gegen Morgen ist auf der Weide
ein kleines Pferd geboren worden.
Ich glaube, ich war auf meinem Frühgang
der erste, der es sah.
Klein, hellbraun, struppig,
mit kurzem Hals,
ein wenig schwindeligen Kopfbewegungen,
schmalem um die Rippen zusammengeschnürten Körperchen,
stand es auf vier steifen,
viel zu langen Beinen
ganz nahe bei seiner braunen, erleichterten Mutter,
die langsam und vorsichtig zu weiden begann.

Aus zwei Briefen an Clara Rilke, 1904

Betty 27.09.2006, 17.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Zur Nacht

(Aus Advent - 1897)
 
DIE Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergessnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
Und still und gut und voller Frieden sein.

Da wächst die Seele mir, bis sie in Scherben
den Alltag sprengt; sie wird so wunderweit:
An ihren morgenroten Molen sterben
die ersten Wellen der Unendlichkeit.

Betty 20.01.2005, 22.51 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Aus: Neue Gedichte (1907)

Betty 19.01.2005, 23.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mir ist ...

Mir ist: ein Häuschen wär mein eigen;
vor seiner Türe säß ich spät,
wenn hinter violetten Zweigen
bei halbverhalltem Grillengeigen
die rote Sonne sterben geht.

Wie eine Mütze grünlich-samten
steht meinem Haus das moosge Dach,
und seine kleinen, dickumrammten
und blankverbleiten Scheiben flammten
dem Tage heiße Grüße nach.

Ich träumte, und mein Auge langte
schon nach den blassen Sternen hin, -
vom Dorfe her ein Ave bangte,
und ein verlorner Falter schwangte
im schneeig schimmernden Jasmin.

Die müde Herde trollte trabend
vorbei, der kleine Hirte pfiff, -
und in die Hand das Haupt vergrabend,
emfand ich, wie der Feierabend
in meiner Seele Saiten griff.


Betty 08.10.2004, 16.26 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es gibt keine absolute Grenze, keinen unueberbrueckbaren Graben zwischen Menschen und nichtmenschlichen Tieren. Nicht evolutionaer, nicht genetisch, nicht hinsichtlich bestimmter Errungenschaften der Evolution, und auch nicht moralisch. (Roger Fonts)