2024 | ||
<<< | November | >>> |
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
01 | 02 | 03 | ||||
04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 |
11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |
Annie, meine Annie...
(† 11.05.2012)
Die Sache der Tiere
steht für mich höher
als die Sorge,
mich lächerlich zu machen.
Sie ist unlösbar verknüpft
mit der Sache des Menschen,
und zwar in einem Maße,
dass jede Verbesserung in
unserer Beziehung zur Tierwelt
unfehlbar einen Fortschritt
auf dem Wege zum
menschlichen Glück
bedeuten muss!
Emile Zola
Online seit dem: 30.07.2003
in Tagen: 7765
Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Des Menschen Wille
Rauhnächte - Ein Ritual
Ein schönes Ritual für die Rauhnächte ist dieses hier: Man nehme 13 gleich große Zettel zur Hand und beschreibe sie mit jeweils einem Wunsch, den man für das kommende Jahr hat. Nun werden alle Zettelchen ganz genau gleich gefaltet, so dass man keinen Unterschied mehr sieht und in ein Säckchen oder eine kleine Dose gegeben. Jeden Nacht wird ein Zettel aus dem Säckchen gezogen und - so wie er ist - in einer feuerfesten Form verbrannt. Man verbindet sich mit der Geistigen Welt und übergibt diesen Wunsch zur Unterstützung und Erfüllung. Am 6. Januar dann haben wir noch ein Zettelchen in der Box. DAS ist der Wunsch, um den man sich im kommenden selbst kümmern muss :)
Und so schön sieht ein Ritual aus, wenn man gleich zwei Wünsche ab gibt, weil man eine Nacht "verpasst" hat :) Selbstverständlich habe ich das mit guten Gründen vor dem Himmel entschuldigt!
Betty 27.12.2015, 22.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Dualseelenbeziehungen
Die Dualseelenbeziehung ist wahrlich kein romantischer Spaziergang in der Abendsonne.
Es ist eine Beziehung, die uns empor wachsen lässt über all unsere Begrenzungen im Innen wie im Außen. Eine, die unser verhärtetes Herz unerwartet aufreisst, uns erschüttert bis ins Mark und berührt bis in die letzte Zelle, die keinen Stein auf dem anderen lässt und die die dunkelsten und bisher gut gehüteten Schlupfwinkel unserer Seele gnadenlos beleuchtet. Eine Beziehung, die unsere tiefsten Wunden so lange grausam aufreisst, bis wir uns endlich um sie kümmern; die die Liebe von der Abhängigkeit trennt, die uns peinhart prüft in unserer Liebesfähigkeit und in der Fähigkeit, unser Herz trotz oder gerade wegen der Verletzungen offen zu halten. Es ist eine Beziehung, die all das, was wir nicht sehen wollen und wogegen wir uns wehren, beharrlich ans Licht zerrt, die die Schmutzhaufen unter unserem Seelenteppich aufwirbelt und unsere Wahrhaftigkeit immer und immer wieder sehr schmerzhaft auf den Prüfstand stellt. Und das ist nicht nur unangenehm, sondern tut richtig weh. So weh, dass Flucht manchmal die einzige Lösung zu sein scheint. Doch Flucht - und das weiß jeder, der sich in einer wahren Dualseelenbeziehung befindet - funktioniert nicht dauerhaft. Eine Weile vielleicht können wir uns verstecken vor der Liebe, doch sie wird uns immer wieder einholen, weil sie die stärkste Kraft in unserem Universum ist. Flucht ist nicht vorgesehen in diesen Beziehungen. Ausgenommen die nach vorne.
Die Dualseelenbeziehung ist eine Beziehung, die uns den Spiegel so nah und aufdringlich vor die Nase hält, dass wir nicht anders können als uns selbst zu erkennen. Manchmal ist das nicht zu ertragen und wir machen den Umweg der Projektion und übertragen all die verhassten und nicht in Liebe integrierten Anteile unserer Seele auf den geliebten Menschen, nur, um die Entscheidung für die graue, leblose Stagnation unseres Lebens rechtfertigen zu können. Manchmal stürzen wir uns in die Ablenkung, wir arbeiten uns zu Tode, wir flüchten in die Arme eines Menschen, der uns emotional nicht so nahe kommt und damit ungefährlich bleibt. Manchmal sieht diese Liebe an der Oberfläche nicht wie Liebe aus, sondern eben wie Angst. Der Weg der Liebe führt immer mitten durch den Schmerz und durch die Angst.
Diese Beziehung treibt uns an, die beste Verkörperung unserer Seele zu werden, die wir sein können und uns beständig gegen jede Dunkelheit - komme sie von innen oder von außen - und für das Licht zu entscheiden - ganz egal, was uns an den Kopf geworfen oder ins Herz gebohrt wird.
Dualseelenbeziehung - Fluch oder Segen?
Es ist deine Entscheidung:
Dunkelheit oder Licht. Angst oder Liebe.
(Mona Dellwo)
Betty 10.11.2013, 16.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden!
Oder: Ein jedem seine Wahrheit!
Inzwischen bin ich in einem Alter, in dem mir immer klarer wird, dass die "Wirklichkeit" immer nur das ist, was WIR sehen. Das kann bei unserem Gegenüber schon wieder ganz anders aussehen. Oder sich verändert haben!?
Was gestern noch völlig klar und richtig war, kann morgen schon "das Geschwätz von gestern" sein - und das ist nicht nur in der Politik so.
Schönes Beispiel: die Erkenntnis aus einem Telefongespräch mit einer Bekannten vor einigen Tagen. Ich erzähle von zwei Hundewelpen, die wir - wie auch immer - aus einer misslichen Lage befreit haben. Einer davon hat sein Zuhause bereits gefunden, der zweite versucht gerade, sich in mein Herz zu schleichen. Nun ist das bei kleinen Hundekindern nicht besonders schwierig, sie zu lieben. Aber der Verstand... nun ja. Auf meine Aussage, ich wolle ihn "eigentlich" nicht behalten, höre ich am anderen Ende der Leitung ein "Der passt ja auch gar nicht in dein Rudel!" Aha.
Wenige Minuten später frage ich nach dem Rudel der Telefonpartnerin... hat sie Neuzugänge? Nur zwei, seit wir uns das letzte mal gesprochen haben, das war vor Monaten. Ach! Und welche? - höre ich mich fragen. Eine kranke Hündin aus der Tötung und einen blinden Nackthund, für den sich ob seiner Behinderung niemand mehr interessierte. Ist es denn ein größerer oder kleinerer Schopfhund? - frage ich. Nein! Das ist so ein ganz Mini! Aha. Ich lächle und finde es schön, dass der kleine Mini-Schopfhund so gut ins Galgo- und Schäferhundrudel passt :-)
Wahrheit ist immer die Wahrnehmung des Wahrnehmenden!
Betty 27.08.2013, 17.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Nur wegen eines Hundes!
Es war nur wegen eines Hundes. Er bewog das Leben dazu, mich auf etwas Elementares aufmerksam zu machen. Schon damals, in dem kleinen, viereckigen Hof, zu dem das Schlafzimmerfester
meiner Eltern schaute. Hör' genau zu! - hatte es gesagt. Verschlaf' nicht das
Wichtigste im Leben!
Präsentiert hatte sich diese Aufforderung in dem kleinen,
allein in einem Holzverschlag gelassenen Hundewelpen, der jämmerlich vor
sich hin winselte. Noch keiner aus der Familie hatte es gehört - ich war
hellwach. Sofort. Und bin dem Ruf des Kinderherzens gefolgt. In Schlafanzug und
Hausschuhe gekleidet, schlich ich mich hinunter in den Hof und kauerte, die
Hand durch das Gitter gestreckt, die halbe Nacht vor diesem Verschlag. Ich
wollte ihn beruhigen, weil ich das Unheil erahnte, das uns beide ereilen würde,
wenn seine und meine Eltern vom kläglichen Jammern ihres
wohlverdienten Schlafes beraubt würden.
Ein Hunde- und ein Menschenkind, verlassen von "allen guten Geistern".
Später verstand niemand das Kind, das heimlich tröstend die
"Abhärtung" des Welpen verhinderte, und niemand verstand den Welpen,
der sich einfach nicht daran gewöhnen konnte, nachts Ruhe zu halten. Die
Konsequenz lag auf der Hand: keine Ruhe, kein Welpe mehr. Die so profane
Schlussfolgerung, dass ein Welpe zu seinem Rudel gehört, zog niemand. Außer mir.
Aber mir gehörte der Welpe ja nicht.
Also saß ich, im Alter von 5 Jahren, im
Treppenhaus zwischen unserer und der Wohnung der Hundebesitzer, und arbeitete
im Geiste eine Rede aus. Über Hundeerziehung, über den nicht vorhandenen
Unterschied zwischen ihm und mir (wir waren beides Kinder!) und darüber, was
ich künftig von einer lieben Familie erwartete. Immer wieder begann ich Sätze
im Stillen, verwarf sie wieder und formte neue, die möglichst hart und
unnachgiebig klingen sollten. Nach gefühlten Stunden klopfte ich entschlossen
an der Tür der Nachbarn und trug mein Anliegen mit aufgeregter Stimme vor,
wild entschlossen, von den erstaunten Erwachsenen die bedingungslose Liebe zu ihrem
Hund einzufordern. Es tat ja offenbar sonst niemand.
Es hat Gelächter gegeben. Und die Erklärung, dass man schon wisse, was man tut.
Ich konnte nichts veranlassen, außer einem Erstaunen über meine
Redegewandtheit, aber die half dem kleinen Schäferhundekind nicht.
Seine Eltern fragten sich, woher ich die Unverschämtheit besäße, mich in ihre
Angelegenheiten so naseweis einzumischen; meine Eltern fragten sich
"woher sie das nur hat".
Einen eigenen Hund zu halten, blieb mir viele weitere Jahre versagt, und so tröstete ich mich als Gassigängerin mit den beiden Schnauzermädchen vom Schuster
Funke und dem Schäferhund Asco vom Feuerwehrmann Haupt. Manchmal, wenn von
den 7 Kindern des Pfarrers keines Zeit und Lust hatte, entließ ich auch klein Dackel Lucky ein
mal am Tag aus seinem kleinen Zwinger, der mir schon damals
völlig ohne jegliche Relation zum Rest des riesigen Pfarrgartens
zu sein schien.
Und das Leben wies mich weiter beharrlich darauf hin, dass es immer mindestens
ein Tier in meiner Nähe gibt, dem es nicht so gut geht, und dass es immer
mindestens 10 Menschen in meiner Nähe gibt, die nichts von dem nachempfinden
können, was mich im Bezug auf die Tiere bewegt. Ein ziemlich ungleiches Verhältnis,
wenn ihr mich fragt.
Es gab Zeiten, in denen ich 20 Hunde im Monat vermittelte. Mit allen Vorgesprächen, Vorbesuchen, Nachgesprächen und der Befassung mit dem Tier selbst und seinen Eigenschaften. Denn nun lebte ich nicht mehr nur in einem tierunfreundlichen Hinterhof, sondern in einem tierfeindlichen Europa, und die Not ist an vielen Stellen so groß, dass es allein die Ebene, auf der ich mich mit den Tieren sah, verlangte, dass jeder Tiernummer in einem Tötungszwinger der Versuch einer Vermittlung in ein Zuhause gegenüber stehen sollte. Natürlich schafft das kein Mensch. Auch viele zusammen nicht. Man versucht zu beschleunigen, erfindet Regelwerke und Formalien, um einen schnellstmöglichen und reibungslosen Ablauf der Tiervermittlung zu gewährleisten. Der Tierschutzvertrag als Krönung der Vermittlung(er)schöpfung. Davor gilt es, Selbstauskunftsbögen und Vorkontrollberichte auszufüllen. Wirkliches Zuhören... wirkliche Begegnungen, sind nicht mehr möglich. Das Telefon schluckt, was das Auge ohnehin nicht hatte sehen können. Und von den 20 Hunden, die man aus einer Spanischen Perrera vorn heraus holt, werden 21 Tiere durch die Hintertür nachgefüllt.
Nachdem ich selbst schwer erkrankt war und meine Zeit mit dem lieben Gott noch einmal nachverhandelt hatte, beschloss ich, nur noch wenige Tiere zu vermitteln. Und vor allem nur noch die, die ich selbst kennenlernen konnte. Das hieß aber auch, weniger Tieren helfen zu können. Und es hieß, die volle Wucht der Trennung ab zu bekommen, die man nur dann erfährt, wenn sich das Tier bereits im eigenen Heim und Herz befunden hatte. Man hätte das vorher nie für möglich gehalten, aber die Ansprüche an die Interessenten stiegen noch einmal. Mit dem besseren Wissen um das jeweilige Tier. Der Selbstauskunftsbogen verlor an Bedeutung. Ausgefüllte Formulare können nur Anhaltspunkte bieten. Und wer Schlechtes im Schilde führt, weiß spätestens nach dem zweiten Bogen beim zweiten Tierschutzverein, worauf es an kommt.
Ich habe ihn gestrichen, und mich auf Begegnungen eingelassen. Bei mir zu
Hause.
Ich
wollte nicht mehr die sein, die am Telefon gebetsmühlenartig Erfahrungswerte
weitergibt, um die Menschen auf das vorzubereiten, was ohnehin immer einer
Unbekannten „X“ unterliegt, nämlich dem Tier in der neuen Situation. Ich wollte
erst einmal zuhören. Genau hin hören. Was, für wen, warum… ohne Fragebogen und
ohne Zeitdruck. Eine schwierige Übung für jemanden, der es gewohnt war, die nächste,
arme Kreatur immer schon im Augenwinkel wartend, stehen zu sehen.
Mit
erstaunlichen Ergebnissen!
Die Begegnung mit jedem der Tiere auf Augenhöhe, hat wirkliche Begegnungen mit
den Menschen mit sich gebracht. Offen fröhliche, sentimental nachdenkliche,
erschütternd einfache … Begegnungen.
Sein Anliegen, sein Heim und sein Herz zu öffnen, hat nicht jeder Mensch zum Anlass dazu genommen, auch sorgsam damit umzugehen. Aber das kannte ich ja schon – von damals, aus dem Treppenhaus. Es aber immer wieder zu tun für das Tier, für die Sache und natürlich auch für mich, hat auch ganz wunderbare Zusammentreffen gebracht. Menschen, die ich nirgendwo anders hätte treffen können, als bei mir daheim. Und das alles immer nur, wegen eines Hundes.
Betty 20.08.2013, 17.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Lieblingsessen?
Eine ganz besonders traurige Studie haben wir heute zum Thema Fleischkonsum gemacht. Das Kind bringt ein Freundschaftsbuch aus dem Kindergarten mit. Eine art Poesie-Album, so kenne ich es von früher. Allerdings hat man das seinerzeit erst in Händen gehalten, wenn man selbst schon schreiben konnte ;-) Nun denn... heute ist alles früher. (Ohne "wie" dazwischen!! ;-))
Das Freundschaftsbuch wird gewissenhaft von der Mama ausgefüllt. Lieblingsfarbe, Lieblingstier UND... direkt darunter, das Lieblingsessen.
Es wird also hier deutlich, was und wie unterschieden wird.
Das Pferd ist ein Lieblingstier, während der Sauerbraten das Lieblingsessen ist. Und was genau ist eigentlich Bratwurst?? Mit Sicherheit hat es nichts mit dem Hund zu tun... denn sonst würde man es nicht essen. Oder??
Fazit: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans immer noch. Das sieht man deutlich an Menschen wie mir.
In meinem Poesie-Album gab es die Rubrik Lieblingsessen nicht, aber hätte es sie gegeben... nun ja.
Später im Leben habe ich gelernt, wie man feines Carpaccio macht und wie Oma's Kohlroulade am besten gelingt.
Schon längst habe ich erkannt, wie kurz der Schritt vom Hasen zur Katze ist und vom Schwwein zum Hund - keines von ihnen ist auf der Welt, um von uns ausgebeutet, geschunden und gegessen zu werden. Immer häufiger ernähren wir uns vegan, weil wir auch an der Kuhmilch-Ausbeutung nicht mehr beteiligt sein wollen.
Diese Drei- bis Vierjährigen können selbst nicht überblicken, was richtig und was falsch ist. Bleibt zu wünschen, dass die Eltern irgendwann aufwachen. Und das Lieblingsessen "Fleisch" als das sehen, was es ist. Mord an Mitgeschöpfen.
Das ihren Kindern zu vermitteln ist der nächste und wichtigste Schritt in Richtung Achtung vor dem Leben und gleichzeitig ein Meilenstein in Richtung Gesundheit.
Hoffen wir auf schönere und augeklärtere Freundschaftsbuch-Zeiten! :-)
(an den Altersangaben sieht man, dass eine Erzieherin dabei ist...)
Betty 16.05.2013, 16.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die andere Weihnachtsgeschichte...
Schauen und teilen - mit jedem und überall :-)
Betty 10.12.2012, 15.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Danke, für diesen guten Morgen...
Danke, für jeden neuen Tag.
Danke, dass ich all' meine Sorgen
auf dich werfen mag.
....
(Kirchenlied)
Das heutige Eröffnungslied zum Gottesdienst.
Und ich danke heute tatsächlich dafür, dass mir Bücher begegnen, genau zur richtigen Zeit, dass mir Menschen begegnen, die mir - ohne es selbst zu wisssen oder wollen - zu neuen Erkenntnissen verhelfen oder alte ein weiteres Mal vertiefen. Manchmal brauchen wir ja mehrere Anläufe, bis wir es endlich verstehen. Bis sich unser Ego, unsere Prägungen und erlernten Verhaltensweisen, unsere übernommene Sicht auf die Dinge und wie sie "normalerweise" sein sollten, endlich zurück ziehen und eine längst vorhandene Herzensentscheidung tatsächlich auch vollzogen wird. Mit Leib und Seele... nennt man das dann. Immer ist das sehr erleichternd und öffnet plötzlich auch neue Wege... die, die vorher versperrt schienen, haben anscheinend nur darauf gewartet, dass wir dieses oder jenes "auch wirklich wollen" - dass es eine Herzensentscheidung ist, ein Herzensanliegen.
Gestern hat mich ein ausgesprochen nettes und aufgeschlossenes Ehepaar einen ganzen Nachmittag lang besucht, um eine Hündin kennenzulernen. Sie steht noch im Tierschutzportal zur Vermittlung, weil ich ihr ... ich weiß nicht WAS für eine Chance ... geben wollte.
Die Menschen verstehen so wenig von diesen ausrangierten Zuchttieren, wie wir davon verstanden haben, bis wir uns in unzähligen Pflegschaften mit den sehr unterschiedlichen aber oft auch immer wiederkehrenden "Umständen" konfrontiert sahen, die die Aufnahme eines solchen Tieres mit sich bringen. Sie sind anders als andere Hunde, und es wäre auch seltsam, wenn sie das nicht wären.
Ich glaube, auch diese beiden rechnen meine Skepsis, dass eben diese Hündin in ihrem künftigen Leben als Einzelhündin glücklich werden wird, einer übertriebenen Fürsorge zu. Oder übertriebenen Vorstellungen meinerseits. Sie sollten noch einmal darüber schlafen und mir heute Bescheid geben. (Auch ich wollte noch einmal darüber schlafen... über das, was sich hier gezeigt hat und mich selbst reflektieren.) Ich habe keine Nachricht erhalten, weder per sms noch per mail, einen Anruf kann ich ebenfalls nicht sehen. Und das ist auch GUT SO :-)
Nun, ich halte es nicht für besonders höflich, denn jeder "normale" Mensch kann sich ja vorstellen, dass auch ich mir meine Gedanken gemacht habe, und auf eine Antwort warten könnnte... aber gut.
Vermittlung ist für mich nicht die Verringerung einer Anzahl. Das Verkleinern eines Rudels oder einer Katzengruppe. Die Tiere, die hier leben, müssen nicht weg! "Gerettet" sind sie alle schon. Und jedes Pflegetier hält seine Pflegefamilie für sein Zuhause. Woher soll es auch wissen, was wir da heimlich im Internet planen? ;-)
Vermittlung bedeutet immer die Verbesserung für das Tier. Und natürlich die Freude für die Menschen - gleichlaufend. Hat ein Tier andere Ansprüche, als ich sie ihm erfüllen kann, ist sein Platz nicht bei uns; jedenfalls nicht dauerhaft. Dann werden die richtigen Menschen kommen. Früher oder später.
Manchmal muss man aber auch anerkennen, dass ein Tier seinen besten Platz schon hat. Und das ist nicht selten auch erstmal nur die Sicht des Tieres ;-))
Die Hündin, um die es gestern ging, kann so eine Verliebtheit nicht ausgelöst haben, wenn man uns ganz und gar ohne Nachricht lässt.
Aber diese Ungewissheit im Heute ist meine Gewissheit für morgen. Ich hatte Gott ausdrücklich darum gebeten, mir auf unmissverständliche Art und Weise eine Erkenntnis über den richtigen Platz im Leben dieser Hündin zu senden. Und keine Antwort ist ja auch eine Antwort :-)Bei allem, was wir tun und lassen, wird, fast vor allem andern, die fremde Meinung berücksichtigt, und aus der Sorge um sie werden wir, bei genauer Untersuchung, fast die Hälfte aller Bekümmernisse und Ängste, die wir jemals empfunden haben, hervorgegangen sehn.
Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit
Betty 16.09.2012, 23.36 | (0/0) Kommentare | TB | PL